Aquarien-Nostalgie

Dieses ist die Geschichte über die Entstehung der Aquaristik. Die entscheidenden Impulse der Aquaristik gehen von England aus. 1797 wurde in Deutschland die erste Haltung von Fischen in einem Aquarium dargestellt.
Aber lesen Sie doch bitte diese Geschichte, dann sind Sie bestens über die Entstehungsgeschichte der Aquaristik informiert !

             Aus der Geschichte der Aquaristik

 
Im alten Ägypten so ergaben archäologische Forschungen, gab es Fischbehälter, die nicht nur zur Hälterung von Nutz-Fischen gedient haben.
Im alten Rom wurden die so genannten PISCINAE Fische gehalten, an deren Schönheit und Verhalten sich die Vertreter der herrschenden Klasse ergötzten. Die Bezeichnung Vivarium hatten die Römer für Behälter, die der Mast von Speisefischen dienten.
Im Aztekenstaat des altmexikanischen Fürsten Montezuma wurden in Tiergärten Fische aus See-und Süßwasser  zur Beobachtung gehalten.
ca. 10. Jh. in China werden goldfarbene Karauschen in Gartenteichen gehalten.
Ende des 12. Jh. befindet sich die Goldfischzucht in China in hoher Blüte und durch die nun in Mode gekommene  Halterung in flachen Porzellangefäßen, wird der Goldfisch zum echten Haustier

 

1572 lässt der Brandenburgische Leibarzt Leonhardt Thurhey eine Glaskugel anfertigen, in deren Mitte ein Vogel untergebracht war, außen herum schwammen Fische.
1611 gelangte der Goldfisch nach Europa.
1666 beschreibt Leonhardt Baldner die Beobachtungen an Fischen, die er zu diesem Zwecke  in Glasbehältern unterbrachte.
1797 gibt der thüringische Forstrat Bechstein Pflegehinweise für Salamander, Molche, und Goldfische und veröffentlich sie in seiner >> Naturgeschichte und Stubenthiere <<.
1850 gibt Warrington die wissenschaftliche Begründung der Aquaristik. Im gleichen Jahr wird in London das erste Seewasseraquarium eröffnet.
1855 gebraucht Gosse als erster in seinen Schriften die Bezeichnung AQUARIUM.
1856 erscheint in der >> Gartenlaube<<, aus der Feder von Emil Roßmäßler, der Aufsatz " Der See im Glase". Damit schlägt die Geburtsstunde der Aquarienkunde in Deutschland.
1860 wird in Wien die erste öffentliche Aquarienschau durchgeführt.
1861 eröffnet in Paris ein festes Aquarienhaus.
1868 erscheint >> Das Süßwasseraquarium<< von Roßmäßler, und erlebt in der Folge mehrere Auflagen. Spätere Auflagen werden durch Alfred Brehm überarbeitet.
1869 wird das erste öffentliche Aquarium in Berlin gegründet. Als erster tropischer Zierfisch gelangt der Paradiesfisch nach Europa.
1876 gründet Paul Matte in Lankwitz bei Berlin die erste gewerbliche Zierfischzüchterei. Später folgten weitere Zuchtstätten, deren bedeutendste im Dresdener Raum die Anlagen von Schäme und Thumm waren.
1882 wird in Gotha der erste Aquarienverein >> Aquarium<< gegründet.
1890 erste spezielle Aquarienzeitung >>Blätter für Aquarien - und Teerarienkunde>> in Deutschland.
1898 wird der Aquarienverein Görlitz gegründet.
1900 gibt es in Deutschland schon ca. 100 Aquarien und Terrarienvereine.
1910 wird im Leipziger Zoo das Aquarienhaus eröffnet.
1921 brachte der Dresdener Zierfischzüchter H. Härtel erstmals den braunen Diskusfisch nach Europa.
1926 beschäftigten sich in Deutschland mehr als 400 Vereine mit der Aquaristik.  
1954 erscheint erstmals eine Anzeige in der DATZ  >> Interessengemeinschaft der Aquarienfreunde Oberndorf a.N.<<
1975 Gründung des Vereins >>Aquarienfreunde Oberndorf u. Umgebung<<
1978 Eintrag ins Vereinsregister >>Aquarienfreunde Oberndorf u. Umgebung e.V.<<


 

So kam der Mensch auf den Fisch
Aus der Geschichte der Aquaristik ( Siegfried Schmitz )


Schon die alten Griechen  ... dieses geflügelte Wort trifft fast immer zu, wenn es darum geht, ein Phänomen abendländischer Kulturgeschichte bis zu seinen Ursprüngen zurückzuverfolgen  - und dass die Aquaristik ein zwar bescheidenes, aber besonders liebenswertes Kapitel der Kulturgeschichte im Sinne zunehmender Verfeinerung und Veredlung menschlicher Sitten darstellt, wird auch der bedauernswerte Nicht-Aquarianer zugeben müssen.
 
 

Bild Griechen (23KB)
Bild Griechen (31KB) Bild Griechen (30KB)
Bild Griechen (22KB)

 

Der See im Glase

Die entscheidenden Impulse der Aquaristik gehen von England aus. Nachdem der Chemiker Priestley bereits auf die Bedeutung der Pflanzen für den Sauerstoffhaushalt des Wassers hingewiesen hatte, versuchte der Zoologe Dr. Johnson 1842 erstmalig, das Prinzip des biologischen Gleichgewichts in die Praxis umzusetzen. Um 1850 richtete dann Robert Warrington sein berühmt gewordenes geräumiges Scheibenbecken mit Sand, Pflanzen, Schnecken und Goldfischen ein und glaubte, damit das aquaristische Perpetuum mobile erfunden zu haben. Er dachte sich die Sache so:  Die Pflanzen geben Sauerstoff ab-  den Sauerstoff nehmen die Fische auf - die Schnecken fressen die abgefallenen Pflanzenteile und legen Eier - die Fische wiederum ernähren sich von diesen Eiern - und so weiter in alle Ewigkeit. Nun so einfach war die Angelegenheit doch nicht - wozu gäbe es sonst Wasserflöhe und Tubifex, Filter und Sauerstoffpumpen, Beleuchtung und Schlammheber ? Aber immerhin hatte Warrington den Grundstein gelegt, auf dem sein Landsmann Philip Henry Gosse (1810-1888) weiterbauen konnte. Er prägte 1849 den in alle Kultursprachen übernommenen Begriff  " Aquarium " Gosse beherrschte bereits die Hohe Schule der Meerwasseraquaristik und richtete 1853 das erste Schauaquarium im Londoner Zoo ein. Das war der Startschuss für eine gesamteuropäische Bewegung ( 1869 wurde Unter den Linden in Berlin auch das erste öffentliche Aquarium auf deutschen Boden eröffnet, dessen erster Leiter Alfred Brehm war. Schließlich verhalf er durch sein 1854 erschienenes reich illustriertes Prachtwerk " The Aquarium: an Unveilling of the Wonders of the Deep Sea " der Fischliebhaberei zu ungeahnter Beliebtheit. Kein Wunder,  dass diese Begeisterung auch auf Deutschland übergriff. Die erste Resonanz findet in der heute vielbelächelten, aber verdienstvollen Familienzeitschrift " Die Gartenlaube ".In den Jahren 1854/55 erschienen in diesem Blatt unter dem kühnen Titel " Der Ozean auf dem Tische " mehrere anonyme Artikel, die sich liebevoll mit Gosses aquaristischen Versuchen beschäftigten. 1856 folgte in derselben Zeitschrift ein langer Aufsatz " Der See im Glase ", eine ausführliche und sachkundige Anleitung zur Einrichtung und Pflege von Süßwasseraquarien, der offensichtlich großes Aufsehen erregte.  Verfasser ist der hochverdiente naturwissenschaftliche Volkserzieher Emil Adolf Roßmäßler (1806 - 1867) , der sein aquaristisches Lebenswerk 1857 durch das Buch" Das Süßwasser - Aquarium  " krönte -- die erste spezielle Aquarienkunde in deutscher Sprache auf biologischer Grundlage. Aber vor Roßmäßler war Bechstein ! Roßmäßler haben wir gewiss zu verdanken, dass er die neue Liebhaberei in ihrer Gründerzeit populär gemacht hat, doch Joh. Matthäus Bechstein ( 1757 - 1822 ) , hat offenbar als erster in seinem Werk " Naturgeschichte der Stubentiere " ( 1797 ) die damals bekannten Zierfische uns ihre Haltung ausgiebig und kenntnisreich darstellt.



Bild Roßmäßler (70KB)
Vor hundert Jahren starb 
Emil Adolf  Roßmäßler, ein
Pionier der deutschen
Aquaristik. Heute ist sein
Name zwar fast vergessen,
aber in seiner Zeit hat er
für die Verbreitung natur-
wissenschaftlicher Kennt-
nisse Beachtliches geleistet.
Bild Roßmäßler (104KB) Der Onkel des Märchen-
dichters Ludwig Bechstein
beschrieb in diesem Werk -
die erste Auflage erschien
vor 170 Jahren - auch die
Haltung von Zierfischen.
Gehörte dieses Buch sogar
zu den " Bestsellern "?
Bereits 1807 konnte
die dritte Auflage erscheinen.

  Nostalgie der Aquarientechnik
  Nachkriegs-Aquaristik
  zurück zu den Aktivitäten
  Fragen und Antworten
  zurück zur Homepage