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Es ist schon erstaunlich, mit welchen Erfindungsgeist die Pioniere der Aquaristik Ihr Hobby realisierten.Von diesen Pioniergeist aber profitieren wir Aquarianer alle, die Ihr Hobby die "Aquaristik" zur schönsten Nebensache der Welt gemacht haben!
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Einen einfachen Preßluftdurchlüfter konstruierte C. Kleinenbroich im Jahr 1903. In der Nähe des Bodens wurde ein Dunlopventiel von einem alten Radfahrschlauch und auf dem Hals der Flasche ein Manometer mit Ausströmhahn eingelötet. Auf 2 Atmosphären aufgepumpt, soll dieser improvisierte Luftkessel ein großes Aquarium 12 - 15 Stunden, ein kleineres noch länger in hinreichender Weise durchlüftet haben!
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Von dem Wasserleitungshahn wurde ein Zuflußrohr (a), das mittels des Hahnes I abgesperrt werden konnte, zur Flasche 1 (Säureballon), deren Boden etwas höherstehen mußte als das Ausgußbecken der Wasserleitung, geleitet. Das Rohr (b) diente zur Ableitung des Wassers aus der Flasche 1, mußte aber, solange sich diese mit Wasser füllte, mittelst des Hahnes II abgesperrt bleiben. Infolgedessen ward die im Ballon 1 befindliche Luft durch Rohr III in die Flasche 2 gepreßt, was wieder zur Folge hatte, daß das in Flasche 2 befindliche Wasser durch Rohr V mit entsprechender Luftmenge in das Aquarium geleitet wurde. |
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Abb. A zeigt eine
Kanne, deren doppelter
Boden als Luftkessel diente, die aussen angebrachten Rohre mündeten links in ein Manometer zum anzeigen des Luftdruckes, das andere führte in das Gefäß wo ein gut funktionierender Ausströmer angebracht war. Abb.B bei dieser Form fehlten die Rohrleitungen an der Aussenseite des Gefäßes auch ist der die Seitenwände umschließende Hohlraum ein Schutz gegen Temperaturschwankungen. Abb. C zeigt die vollkommenste Anordnung, da der Luftkessel im Einschubdeckel der Kanne eingebaut war, vergrößert er das Volumen der selben nicht im geringsten. Diese Kannen geigneten sich am besten zum Transport von Futtertieren im Sommer. |
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Eine
einfache Heizanlage für kleinere Glasaquarien
gab die Fa. A. Buschkiel bekannt. Ein viereckiges Stück Schwarzblech, dessen Breite ungefähr der Breite des Aquariums entsprach, wurde unter letzteres geschoben und dann in entsprechender Entfernung von der Bodenkante des Aquariums, parallel zu ihr, nach aufwärts gebogen. Das freie Ende ward der Aquariumscheibe möglichst genähert, so daß ein Hohlraum entstand, dessen Basis groß genug sein mußte, um ein kleines Heizlämpchen aufnehmen zu können. Es konnten auch mehrere nebeneinanderstehende Aquarien mit einem Blechstück, das dann natürlich entsprechend breiter sein mußte, geheizt werden. Trotz der unrationellen Wärmeausnutzung soll der Heizeffekt ein überraschender gewesen sein. |
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Die im Jahr 1908 in
den Handel
gekommene "Sternenlampe" war ein Peproleumlämpchen zum Heizen von Aquarien, das sehr sparsam und bei Verwendung des besten Petroleums so gut wie geruchlos brannte. Bei sorgfältiger Einstellung der Flamme, die durch eine einfache Vorrichtung beliebig reguliert werden konnte. Ein Rußen der Lampe war nicht zu befürchten. |
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Der Petroleumverbrauch
dieses
Heizlämpchens war ein sehr geringer; bei ununterbrochener Heizung eines 30 ltr. Vollglasaquariums im ungeheizten Raum verbrauchte diese kleine Heizlampe bei einer Wassertemperatur von 22 - 25° C ca. 1 Kg. Petroleum in 14 - 16 Tagen. |
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Diese Heizlampe bestand
aus einer Verschraubung
a, mit Dochtführung
b
aus Kupfer, die, um jedes Entweichen der Heizgase zu vermeiden, luftdicht
in der Verschraubung eingelötet war. Auf der Verschraubung befand
sich ein kugelförmiger Aufsatz aus Messing
d,
der dazu diente, die sich entwickelnden Heizgase zu sammeln. In der oberen
Hälfte der Kugel war die Dochtführung unterbrochen und setzte
sich erst bei e wieder fort, um ca. 12 mm
über der Kugelwandung zu enden. In der oberen Dochtführung war
eine aus welligem Kupferblech hergestellte Hülse eingelötet,
die von e aus bis 2 mm unter den oberen Rand
reichte, und die angesammelten Gase bis zur Flamme leiten sollte (siehe
B).
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Einen überaus
praktischen und billigen
ropfdurchlüfter, der für die Durchlüftung von 1- 2 Aquarien vollständig ausreichte, brachte die Fa.F.W.Becker in Berlin auf den Markt. Der Durchlüfter verbrauchte in 10 Stunden nur 2 ltr.Wasser, das immer wieder verwendet werden konnte, so daß der Wasserverbrauch eigentlich gleich null war. Der Apparat bestand aus einem hochangebrachten Reservoir, aus dem das Wasser tropfenweise in ein Glasrohr fiel, wobei zwischen zwei Tropfen eine Kleine Luftsäule eingeschlossen wurde; in einem tieferstehenden Glaszylinder wurde die Luft von dem Wasser geschieden und durch in das Aquarium gedrückt.letzteres in ein nebenstehendes Auffanggefäß geleitet. |
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Die oben genannte
Firma brachte ein
sehr zweckmäßig gebautes heizbares Vollglasaquarium zu billigen Preis in den Handel, das sich nach den allgemein günstig lautenden Begutacchtungen bestens bewährt hatte. Die Heizung erfolgte durch unterstellen eines Heizlämpchens unter einen in den Boden des Behälters eingelassenen Heizkegels, der in einen offenen, leicht zugänglichen Kanal an der Längstseite des Aquariums ausläuft. Eine Bruchgefahr infolge der Heizung war so gut wie ausgeschlossen, wenn darauf geachtet wurde, daß der Heizkegel stets vollständig vom Wasser bedeckt blieb. Bodenerwärmung fand nicht statt. |
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Das von der Kunstschlosserei
A.Frank, Speyer in den Handel gebrachte Aquarium " Zukunft " zeigt uns
ein solid gearbeitetes schmiedeeisernes Gestellaquarium auf ca. 10 cm hohen
Füßen, mit einem in einer Ecke des Behälters eingebauten,
ganz aus Neusilber gearbeiteten Heizkästchen, das nur 1/14 der Bodenfläche
in Anspruch nimmt -- somit der Bepflanzung nur einen verschwindent kleinen
Bruchteil der Fläche entzieht, und ca. 5 - 6 cm hoch ist. Ein Kamin,
der einen Schneckengang in sich barg,
und dadurch die die nicht verbrauchte Wärme zwang, einen möglichst weiten Weg zurückzulegen, führte längstder Aquarienecke bis über die Wasseroberfläche. Dieses Aquarium überzeugte durch seine Billigkeit, und über seine gute Funktianalität. |
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Der Sandwaschapparat
aus einer Blechdose,
die nachdem der Boden entfernt wurde, mit Hilfe zweier Stäbe (b), die durch zwei an der Flasche angelöteten Ösen gezogen wurden. In den Hals der Flasche wurde U förmig gebogenes Metallrohr (f) eingelötet, das mittels eines ummischlauches (d) an das Ausflußrohr der Wasserleitung angeschlossen wurde. Die Flasche füllte man bis zu 1/4 mit dem zu reinigenden Sand, worauf der Leitungshahn nur soweit geöffnet wurde, daß das Wasser langsam über den Rand des Gefäßes (a) abfloß. Eine untergestellte Schale (c) verhütete das Eindringen des Sandes in das Abflußrohr. |
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